Stephan

15.11.07, Donnerstag. War schon schwer, heute Morgen wieder den Hintern zu heben. Auch wenn man es nicht so wahrnimmt, schlauchen diese Business – Kurztrips schon. Allerdings ist es nicht mit Geschäftsreisen in Europa vergleichbar – hier läuft das schon eine Runde entspannter.
Die Flughäfen sind klein und übersichtlich und alle, die hier arbeiten unglaublich um Kundenservice bemüht. Wenn man mit Sack und Pack auf den Check-In zuläuft und am „normalen“ Schalter kein Mitarbeiter steht, dann wird man einfach an den Tresen der Business-Class gewunken und dort eingecheckt. Seltsam: Monarchien können demokratischer als Republiken sein … in Frankfurt würde sich kein Mitarbeiter des „besseren“ Schalters auch nur einen Millimeter für einen Passagier der Holzklasse bewegen. (Naja, bei Inlandsflügen gibt es hier eh nur Holzklasse.)

Durch die freundliche, schnelle Abfertigung, braucht man auch nur ein paar Minuten vor Abflug da sein. Man schlendert dann einfach weiter zum Gate – maximal 50 Meter – holt sich vor dem Sicherheitscheck noch in aller Ruhe einen Kaffee zum Mitnehmen und steigt in den Bus – äh: Flieger.

Der Flug selber kann dann interessant werden, aber nach einer halben Sunde oder Stunde ist es vorbei: Ankommen, Gepäck vom Band nehmen und 10 Minuten nach der Landung sitzt man im Taxi. Fliegen ist hier wirklich nix Besonderes und teuer ist es auch nicht. Man muss nur für den Flug eine gewisse Coolness entwickeln – ich arbeite noch dran 😉

Die Atmosphäre ist auch sehr entspannt und persönlich, es werden immer ein paar freundliche Sätze gewechselt und ein Scherz gemacht, mit Personal oder Mitfliegern. Kiwistyle!

Einige von euch fragen (per Mail), was Stephan denn so den ganzen Tag treibt. Das ist halt nicht so spannend.
Er ist zwar als „Systems Administrator“ engagiert und bezieht entsprechend Gage, arbeitet aber als sogenannter „tape monkey“, d. h. er betreut Kundenserver, die bei der Telecom stehen und nachts Backups machen. Ist langweilig: morgens schaut er, ob alles in Ordnung ist, die Kisten noch stehen und nicht abgeraucht sind. Er schaut sich die Sicherungen an, ob alles ok ist, dann nimmt er die Tapes raus, schmeisst sie in den Beutel zum Einlagern (die werden von einer Firma abgeholt) und schiebt die naechsten Tapes in die Laufwerke. Er schreibt den Kunden einen Bericht per mail „alles ok“ (in 99% der Faelle). Er ist ja immer sehr gespraechig … . Den Rest vom Tag wird Daeumchen gedreht und gesurft, man muss ja beruflich auf dem Laufenden bleiben. Ein echter Beamtenjob.

Wenn man daraus eine TV-Show machen wuerde (wie Holger vorgeschlagen hat) würden – selbst zur Primetime – 98% der Zuschauer innerhalb der ersten Minute wegpennen, der Rest sind Vampire, die sowieso nie schlafen (die zerfallen dann in der 2. Minute zu Staub).

Stephan kann sowas – ich nicht. Ich hätte wahrscheinlich schon einen Piraten- oder einen CS-Server (für die Uneingeweihten: Online-Shooter, Blut + schwere Waffen) aufgezogen, die Raeume zum Puff umfunktioniert oder sonstiges Unheil angerichtet. Wenn mir langweilig ist werde ich sehr kreativ …

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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2 Antworten zu Stephan

  1. Inge sagt:

    Das ist der Grund, warum Ihr Euch so gut ergänzt!!!Bussi INGE

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