Und weiter gehts!

Nein, wir sind nicht vom Planeten gefallen – obwohl wir ja ziemlich nah am Rand sind. Es war einfach was los:
15.4.07: Der Weg von Kerikeri nach Auckland ohne besondere Vorkommnisse. Es dauert nur einfach relativ lang, da es zwar einen Highway gibt, der aber etwa deutschen Land- bzw. Kreisstraßen entspricht. Um Auckland herum gibt es teilweise einen besser ausgebauten „Motorway“, aber das sind nur ein paar Kilometer.

Bei Marina angekommen, lädt sie uns ein, bei ihnen zu übernachten – klasse, brauchen wir keine Bleibe zu suchen. So machen wir uns einen gemütlichen Abend mit Marina, Malcolm und Olaf. Olaf ist auch ein Neu-Kiwi, in einer ähnlichen Situation wie wir.

16.4.07: Nach dem Frühstück reissen wir uns gegen 11.00 Uhr los und machen uns auf den Weg nach New Plymouth – ca. 450 km entfernt. Bis Hamilton läuft es ganz gut, da sehr gut ausgebaut (Motorway). Dann gehts wieder auf den Highway. Einerseits bremst dies das Fortkommen ganz gewaltig – andererseits sieht man was vom Land. Und das ist wunderschön! Um Hamilton (die Gegend nennt sich Waikato) herum wirkt die Landschaft sehr englisch, viele Hecken, wenig exotisch, liegt auch eher im Landesinneren. Wenn man Richtung Süden auf Highway Nr. 3 wieder an die Küste kommt, wird es (für uns Europäer) interessanter und äußerst sehenswert: wie Schweiz auf Droge fährt man durch malerische Täler mit kleinen Flüssen, viele Schafe, viele Kühe, Berge, Hügel und große Farne, verschiedene Palmenarten – herrlich.

Dazu kommt, dass die Straßen nicht mit dem Lineal durch die Landschaft gefräst wurden, sondern sich an die Gegebenheiten (Flüsse und Täler) anpassen. Man mäandert sozusagen nach Süden in die Region Taranaki. Abenteuerliche Kurven und Serpentinen sind sorgfältig mit Geschwindigkeitsvorschlägen versehen – alle Nicht-Ralleyfahrer tun auch gut daran, sich daran zu halten. Nach einer Weile bekommt man ein Gefühl dafür und kann etwas zulegen, mit den Kiwis mithalten erfordert einige Übung. Hinter einem LKW hertrödeln läuft auch nicht (ausser vielleicht bergauf), die fahren in der Regel genauso schnell wie die PKW, Ehrenwort.

Nachdem wir auch ein paarmal Pause gemacht hatten (wir sind ja nicht auf der Flucht!), kamen wir gegen 20.00 Uhr in New Plymouth (kurz: NP) an. Eine hübsche Stadt – Größenordnung: so zwischen Bruchsal und Heidelberg – also richtig unsere Kleinstadtkragenweite. Wir fanden auch ein Motel mit einem freien Zimmer – nicht so einfach, da hier derzeit eine große Schulregatta stattfindet (dicke Sache hier, gleich nach Rugby). Nach Essen + Duschen sind wir dann ins Bett gefallen.

17.4.07: Wir haben Glück: das Hotel hat überraschend ein Selbstversorger-Appartment für eine Woche frei, auf welches wir uns gleich stürzen – zumal man uns mit dem Preis sehr entgegenkommt. Nach dem Umzug melde ich mich bei Venture Taranaki (ihr erinnert euch: die Sache mit dem Bürgermeister…) und mache für den nächsten Tag einen Termin. Carrie erzählt mir bei der Gelegenheit, dass sie meine Unterlagen schon an verschiedene Firmen weitergegeben hat. Hört sich gut an. Ich checke nochmal die Mails (die Onlineverbindug ist hier gut!) – da klingelt mein Handy: Gen-I aus Hamilton ruft wegen meiner Bewerbung an und ob ich Lust hätte, wegen einem Vorstellungsgespräch vorbeizukommen? Klar habe ich Lust, sie melden sich dann per Mail.

Frohgemut, da sich endlich was tut, machen wir uns auf zum Einkaufen. Auf der Rückfahrt gönnen wir unserer Karre noch eine Wäsche – da klingelt mittendrin das Telefon. Diesmal meine Lieblingsrecruiter aus Wellington, wann ich denn nach Welli komme, ob man schon was anleiern soll – NA KLAR!!!!!!!!!!!

Als wir zurück kommen: ein Mail aus Hamilton, ob ich denn Mittwoch zum Gespräch kommen kann? Jetzt wirds aber wild. Also: schnell den Termin bei Venture Taranaki verschoben, in Hamilton angerufen, Termin für 14.00 Uhr bestätigt. So langsam kommt Fahrt in die Job-Angelegenheiten – ein guter Tag. Der dann noch mit auspacken, kochen, Mails beantworten, Kind zum Friseur und Bewerbungszeuch vorbereiten zuende ging.

18.4.07: Auf nach Hamilton, eine 4,5 Std – Reise. Pünktlich eingelaufen. Das Gespräch lief sehr gut. Ich habe einige Infos bekommen – speziell über Gen-I/Telecom – die ich sehr gut für die Zukunft brauchen kann. Leider gibt es für die Position schon einen internen Wunsch-Kandidaten, der den Job wohl bekommen wird. Man hat mich wegen meiner Qualifikationen eingeladen, auch im Hinblick darauf, vielleicht eine andere Verwendung für mich zu finden – nach dem Motto: Gute Leute kann man immer brauchen. Mal sehen, ob und was noch daraus wird. Auf jeden Fall darf ich jetzt den Regional-Manager/-Chef (wichtiger Mensch in der Hierarchie) als Kiwi-Referenz in meinen Bewerbungen verwenden, das ist einiges Wert. Das Gespräch war auch eine sehr gute Übung für mich, und die Serpentinen fahre ich jetzt fast schon mit Kiwi-Geschwindigkeit.

Gegen 20.30 Uhr waren wir wieder in NP – ein paar Mails erledigt und ein Bericht für euch, meine Lieben – jetzt gehts ins Bett!

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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4 Antworten zu Und weiter gehts!

  1. holger sagt:

    Huhu Schollis,

    noch bevor ich die neue Blog-Nachricht lese, muss ich hier meinen Senf dazugeben. Einfach um EINMAL im Leben schneller zu sein als Inge! :)))

    *har,har,har*

    Bussi v holger

  2. Inge sagt:

    Na, das war ja ein ganzes Fuder an Informationen.. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, daß sich die angeleierten Kontakte bald in Jobs verwandeln, und wenn es nur für den Anfang ist.Matthias hat mir heute GOOGLE EARTH istalliert, so daß ich Euch stets auf dem Fuße folgen kann. Ganz viele Bussis. INGE

  3. ritsch sagt:

    Wellington ist übrigens super. Gruß Ritsch.

  4. Wolfgang sagt:

    Hi Ihr Auswanderer !

    Ich drücke Euch alle Daumen, dass es mit den Jobs bald klappt. Nichts übereilen und nicht ungeduldig werden.
    Das klappt sicher …. Ihr habt noch viel Zeit.

    Ach ja, bewirbt sich Steve auch mal ???!! :)))
    (Nicht schlagen …, ich frag ja nur 😉

    Und seid Ihr immer noch Nichtraucher oder hat der eine oder andere bereits wieder gesündigt ?

    Also Ihr, viele Liebe Grüße an Euch. Passt gut auf Euch auf !

    Grüße
    wolf

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