endlich Sonne!

5.8.08, Dienstag. Heute war endlich Sonne, morgen ist Zahltag und dann sind es noch 2 Tage bis zum Wochenende 😉
Zum Zahltag/Gehalt habe ich auch schon einige Fragen gestellt bekommen. Ist hier anders als in Deutschland. Das Gehalt wird grundsĂ€tzlich als Jahresgehalt vereinbart, auf die Wochen im Jahr umgerechnet und 14-tĂ€gig ausbezahlt. Das ist gar nicht schlecht, da freut man sich alle 14 Tage ĂŒber Knete. Die meisten Abbuchungen, die man so hat, passieren allerdings monatlich – Strom, Gas, etc. – da muss man schon ein bisschen aufpassen. Die Überziehungszinsen sind ziemlich ĂŒbel, auf dem Girokonto derzeit 23%. Sollte man sich verkneifen. DafĂŒr bekommt man aber auch ordentlich Guthabenzinsen – bis 8,5% auf einem einfachen Sparkonto. Das Sparkonto wird auch locker gehandhabt, man kann rauf- und runterbuchen, soviel man will. Die deutschen SparbĂŒcher sind ja beim Abheben auf bestimmte BetrĂ€ge monatlich begrenzt. KontofĂŒhrungsgebĂŒhren gibt es keine, wenn man online-Banking macht.

Andere Fragen kamen zu meinem Job bei der königlichen Land- und Forstwirtschaft. Das ist schon ein etwas langatmiges GeschĂ€ft. Man kennt das ja, bei Entscheidungen will keiner Verantwortung ĂŒbernehmen – entsprechend öde ist der Weg, bis man mal was in der Hand hat und loslegen kann. Und wehe, wenn was schiefgeht! Dann geht die Besprechungsfrequenz in die n-te Potenz und es wird hauptsĂ€chlich darĂŒber diskutiert, was denn dumm gelaufen ist. Lösungsorientiertes Denken ist hier nicht so weit verbreitet. Die gucken dann schon schrĂ€g, wenn man Ă€ussert, dass an der Vergangenheit nichts mehr geĂ€ndert werden kann und vielleicht sei es doch nunmehr opportun, in die Zukunft zu schauen, um das Problem zu lösen bzw. Alternativen zu finden. Wenn es erledigt ist, kann man immer noch eine RĂŒckschau veranstalten … 😉 Sehr interessant und in manchen Aspekten sehr andersartig, das Ganze hier. Naja, ich bin noch nicht unangenehm aufgefallen und obwohl meine Geduld doch manchmal auf sehr harte Proben gestellt wird, habe ich noch keinen gewĂŒrgt, aus dem Fenster gehĂ€ngt oder sonstwie zusammengefaltet. (Kann aber noch kommen …)
Vielleicht werde ich ja mal Ă€lter und ruhiger … Ein britischer Kollege von mir hat die Faxen dick (ist halt sein erster Job in Neuseeland, da ist man noch ungeduldig), er bewirbt sich derzeit bei anderen Institutionen und Firmen. Morgen fliegt er nach Tauranga, sehr schöne Gegend im Norden der Nordinsel. Da drĂŒcke ich ihm die Daumen. Charlie ist momentan ganz zufrieden, auch er stöhnt etwas ĂŒber die MentalitĂ€t – aber man wird da mit der Zeit lĂ€ssiger und nimmt es mit Humor. Schliesslich sind wir wegen dem Lifestyle da – und im Vergleich zu Deutschland, wo man sich ĂŒber seine Existenz und die Schergen vom Finanzamt Sorgen machen musste, haben wir hier Luxusprobleme. Also: no worries, Leute!

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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2 Antworten zu endlich Sonne!

  1. Inge sagt:

    Wie ich schon sagte, wenn man nur lange genug rumnörgelt, wird es …..So wie (bei Euch) der Sommer kommt, so kommt es vielleicht auch bei den Mitarbeitern ihrer königlichen MajestĂ€t… und notfalls wirst Du sie mit „tender persuation“ so nach und nach in die GĂ€nge bekommen!!! Euc allen ein schöe Restwoche und Bussis INGE

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