Bewegung

27.4.07: Wie angekündigt setzt sich die Karawane in Bewegung – Richtung Wellington. Eine Fahrt von ca. 360 km. Dafür muss man aufgrund der Tatsache, dass es keine Autobahnen gibt, schon einen Tag einplanen. Es beginnt damit, dass wir wieder (mal) unseren kompletten Krempel, also knapp 100 kg Zeuch packen und ins Auto verfrachten müssen. Da steht man zum x-ten Mal vor dem Mount Everest. Es sieht einfach nicht so aus, als ob alles wieder in die Reisetaschen passen würde.

Nach einer knappen 3/4 Stunde ist das Wunder erneut geschehen: Alles verstaut. Dann noch alles (wie im 3-D-Tetris) ins Auto eingebaut und wir können uns von New Plymouth in der schönen Region Taranaki verabschieden. Der Abschied von Lorna und Gary – unseren Motelbetreibern – ist sehr lieb und herzlich, mit der Beteuerung, dass man uns gerne wiedersehen würde. Wir sind halt nett. Die Region verlassen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Es ist wunderschön hier und für uns Landeier die richtige Kragenweite gewesen – die Fliege in der Suppe sind die Sandflöhe am Strand. Die werden wir definitiv nicht vermissen – werden uns aber noch eine ganze Weile an sie erinnern. Jenny hatte Glück, nur wenige Stiche und ein Medium-Juckreiz. Ich habe ca. 50 Stiche (kein Joke!) und einen tierischen Juckreiz, der mich auch nachts kaum schlafen läßt. Ich bin in die Apotheke, um mir eine Histaminsalbe zu besorgen (@ holger: extra mit Kamera, um deinen Apotheker zu fotografieren, der war aber off duty, sorry). Die nette Dame hat mir dann ganz lässig erklärt, dass der XXL-Juckreiz bis zu 6 Wochen (in Worten: SECHS!) andauern kann. Die Menschen sind halt verschieden … . Sie hat mir in Aussicht gestellt, dass man nach einer gewissen Zeit dann auch immun werden kann. Na prima. Das werde ich nicht ausprobieren.

Bei Stephan hat sich der Juckreiz jetzt eine Woche später eingestellt – nette Variante. Also schmieren wir (nicht, dass es lang nützen würde!). Interessant ist auch, dass bereits abgeklungene Stiche „reaktiviert“ werden (können), wenn man erneut gestochen wird. Mein Tip zur Propylaxe: Da Autan nix nützt – hiesige chemische Keule besorgen. Glaubt mir – egal was für ein radioaktiver Müll da drin ist – draufschmieren um zu überleben.

Nun denn, auf nach Wellington. Wieder eine sehr schöne Strecke zu fahren – leider nicht so spektakuläre Kurven wie Hamilton-New Plymouth – aber auch hier gibt es ordentlich was zu sehen. Wenn man viele kleine Pausen macht und sich ab und zu einen Cafe-to-Go gönnt ist die Strecke gut zu schaffen. Wir kamen unter anderem durch Whanganui – hier hätte es sich sicher gelohnt, ein paar Tage zu verweilen – eine bekannte Freizeitmetropole in NZ. Alle bekannten und unbekannten Sportarten finden sich hier … . Da wir aber jobtechnisch in die Gänge kommen müssen, haben uns die Sachzwänge direkt nach Wellington geführt. Auf Empfehlung von Melissa (einer Recruiterin) hatten wir telefonisch ein erschwingliches Motel gebucht und unser Navi hat uns hingebracht. Freitag Nachmittag, mitten in die Stadt! Uns kam es natürlich so vor, als ob wir in Bangkok (10 Mio Einwohner) angekommen sind. Hier wuselt es, fast rund um die Uhr mit Menschen aus aller Herren Länder.

Wir haben uns zum Abendessen holen einen ganz tollen kleinen Inder herausgesucht, bei dem konnte man zuschauen, wie er die frischen Nan aus dem Tandoor gekratzt hat – dann haben wir uns wieder etwas ausgebreitet und uns müde ins Bett getrollt.

Morgen und Übermorgen erkunden wir Wellington – der erste Eindruck: Groß und interessant, nicht so chaotisch wie Auckland – mal sehen!

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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2 Antworten zu Bewegung

  1. Inge sagt:

    Welcome!Und vor allem gute Besserung von den Nachwirkungen der Sandflöhe. Vielleicht bleint Ihr ja in Wellington davon verschont. Alle Daumen sind in Startposition und ich hoffe, daß ganz bald gute Nachrichten kommen. Schönes Wohenende und Bussi. INGE

  2. holger sagt:

    Liebe Schollis,

    jetzt seid Ihr schon soooo lange weg, was zugegebenermaßen sehr traurig ist! Aber. Durch die vielen Berichte und E-Mails hin und her haben wir mehr Kontakt als früher, total paradox! *lach*

    Wünsche Euch ein schönes Intro- Wochenende in Wellie und viel Glück für die kommenden Recruitment-Wochen!!!

    Bussi v holger

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