Under Fire

10.4.10, Samstag. Auf zur Paintball Range! Bevor es überhaupt losgeht haben wir schon einen Kameraden auf der Vermissten-Liste. Stu war am Vormittag segeln und hat uns vom Boot aus ein SMS geschickt, dass er in der Cook Strait festhängt: kein Wind und nicht genügend Sprit, um motorgetrieben zurückzukommen. (Keine Sorge, er ist dann abends irgendwann eingetrudelt …). Dafür hat ein anderer Kumpel noch einen Freund mitgebracht, damit war die Truppe dann wieder vollzählig.
Simone und ich waren natürlich oberschlau gewesen und hatten uns mit Klamotten dick ausgepolstert. Es war aber richtig warm und windstill, und auf der Range gabs noch Schützer und Uniformhemden, damit man Freund und Feind unterscheiden kann – also haben wir dann ausgesehen wie die Michelin-Männchen und vor dem Start schon angefangen zu schwitzen … Ich hab kurzerhand alles (bis aufs Unterhemd und die Uniform) wieder ausgezogen, sonst wär ich nach 5 Minuten japsend in der Ecke gelegen. Simone hat dann auch auf den Schutz verzichtet, zumal das die Bewegungsfreiheit ziemlich einschränkt. Wir sind ja schliesslich auch keine Weicheier!
Interessant war, dass wir mit einer uns unbekannten Gruppe Jungendlicher gespielt haben und die Teams gemischt wurden. Wenn man sich nicht kennt, ist die sofortige taktische Absprache und zügige Verständigung schon schwierig. Nach ein paar Sicherheitshinweisen (die Kugeln kommen immerhin mit 300 Stundenkilometern aus dem Gewehr) und „Wo ist bei der Knarre vorne & hinten?“ gings aufs Spielfeld, wir haben die Masken aufgesetzt und los gings! Im ersten Spiel sollte vom jeweiligen Fort gestartet werden, die gegnerische Fahne erobert und zum eigenen Fort gebracht werden. Wer getroffen wird, muss per Handzeichen Meldung machen, zum Sanitätsbunker rennen und darf dann gleich wieder zurück ins Spiel. Auf dem Spielfeld gab es alles an Terrain: offene Wege, Reifenstapel und sonstige Hindernisse, unübersichtliche Buschpfade und jede Menge Hügel.
Die zu erobernde Fahne stand naürlich gut sichtbar oben auf dem Hügel … Anschleichen schwierig.

Zunächst waren alle vorsichtig, dann kamen die Gegner in Sichtweite und es wurde geballert, was das Zeug hielt 🙂 Der erste Spieler, der getroffen wurde und aufstand, um zum Sani zu laufen, hat im Eifer des Gefechts erstmal das Feuer von allen Seiten auf sich gezogen 😉 Nach einer Weile hat es dann jeden (bis auf Jenny!) mal erwischt und die Spielregeln wurden erstaunlich gut eingehalten. Die Treffer waren bunt und glitschig, aber wenn man nicht zu nah dran war, hat es eigentlich nicht wehgetan. Spielfreude und Adrenalin sorgen auch dafür, dass man es nicht so spürt!
Die Spiele (mit verschiedenen Aufgabenvariationen) gingen immer so ca. 15 Minuten und es hat allen einen Riesenspass gemacht!! Ich hab mich einigemale im Kriechgang super angeschlichen, aber wenn man dann ballert, verrät man natürlich auch seinen Aufenthaltsort … und kriegts von allen Seiten 🙁
Wir haben geschwitzt wie verrückt und waren froh, dass es zwischen den Spielen immer 2-3 Minuten Pause gab. Als letztes Spiel war Kampf jeder gegen jeden (Carnage!!), um die restliche Munition zu verballern! Das wurde dann doch etwas schmerzhaft! Die Grundausstattung war 150 Kugeln pro Mann, zwischendurch hatten wir nachgeladen und so haben 20 Leute (innerhalb von 2 Stunden) jeweils mindestens 250 Schüsse rausgehauen … Bilder haben wir mit einer Wegwerf-Kamera gemacht und werden sie Montag entwickeln lassen, dann gibts auch was zu sehen 🙂
Zum Schluss waren wir alle ziemlich erledigt – nicht nur die Über-40-jährigen!!! Und nach dem Duschen haben wir die Einschüsse begutachtet. Simone war der klare Gewinner, denn sie hat mit Abstand die schönsten Treffer – Bilder folgen. Ich hab auch einiges abgekriegt, dann kommt Stephan und Jenny hat sich tatsächlich durchgemogelt! Was wir so bei unseren anderen Kameraden gesehen hatten, waren einige ordentliche Beintreffer, kurze Hosen sind also für solche Spiele nicht zu empfehlen!!!!

Auf jeden Fall war das ein toller Nachmittag – hinterher alle abgekämpft aber glücklich 🙂
 

11.4.10, Sonntag. Zu den heute leicht schmerzenden blau-bunten Flecken ist übler Muskelkater vom Gebüsch-Robben dazugekommen … Die schiesswütigen Veteranen von gestern liegen heute auf der Couch 😉

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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Eine Antwort zu Under Fire

  1. Inge sagt:

    Dann mal gute „Besserung“ fĂŒr alle Helden.. und eine gute Woche. Wir haben heute frĂŒh 3 Grad PLUS!!!! auch nicht der BrĂŒller.. aber wenigstens kein Frost und kein Schnee..was will man mehr!!!Bussi INGE

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