HD

27.8.08, Mittwoch. HD – steht in diesem Fall NICHT für das KFZ-Kürzel Heidelberg. Nein: High Definition – Fernsehen ist bei uns ausgebrochen. Hat zwar nicht das Niveau von BluRay – aber ist schon eine gewaltige Verbesserung!

Heute sind „unsere“ Jungs und Mädels aus China von Olympia zurückgekommen und das ganze Land war aus dem Häuschen. An den Flughäfen (Auckland und Christchurch) hat das Flughafenpersonal Spontan-Hakas aufgeführt und ALLE Athleten wurden gleichermassen überschwänglich und herzlich gefeiert 🙂 [Haka ist ein Maori-Kriegstanz]

Hier in Neuseeland gibt es so einige Unsitten in den Büros, die in Europa schon fast ausgestorben sind … ich hatte ja schon von Alkohol im Office berichtet, eine weitere Gepflogenheit ist „Friday Drinks“. Ich arbeite jetzt schon seit (fast) einem Jahr hier und habe mich bis dato erfolgreich davor gedrückt. Heute war es soweit, eine Kollegin hatte mich ganz hinterhältig-beiläufig gefragt, ob ich denn am Wochenende schon was vorhätte. Wir haben uns eine Weile zwanglos unterhalten, dann hat sie freudestrahlend gemeint: da ich ja am Freitagabend nix geplant hätte, könnte ich ja endlich mal mitmachen bei Friday Drinks. MIST! %$#@! Ich konnte mich nicht mehr davor drücken und habe zusagen müssen. Das bedeutet: Freitag Nachmittag geht es ohne Umwege oder schuldhaftes Zögern vom Schreibtisch direkt an die Tränke. Vor dem Erreichen eines ordentlichen Vollrausches darf man nicht heimgehen. Der Abend ist damit komplett gelaufen – und ohne Abendessen haut das Ganze dann so richtig rein. Wer das nicht gewöhnt ist, verliert den Samstag so gleich mit … Ich hatte ja von Stu’s Abenteuern letzte Woche berichtet. Die Trinkgewohnheiten sind hier einfach anders. In Europa wird wegen Komasaufen bei den Jugendlichen gejammert – hier machen das alle Altersgruppen. Es wird auch nicht unterschieden nach Geschlecht und die Suff-Eskapaden sind den Leuten hier auch in keiner Weise peinlich. Eine Kollegin (Abteilungsleiterin) kam neulich morgens völlig zerstört mit einem Riesen-Kater ins Büro und hat erzählt, dass sie in der Kneipe auf dem Tisch eingeschlafen ist und vom Reinigungspersonal dann unsanft vor die Tür befördert wurde, als der Laden dichtgemacht hat. Sie weiss auch nicht mehr, wie sie nach Hause gekommen ist … die Kollegen fanden das witzig und eigentlich ganz normal.
Ich feier ja auch gerne und wer mich kennt, weiss, dass ich es so richtig krachen lassen kann und schon abgedrehte Sachen gemacht hab (und bestimmt noch machen werde!) – aber dieser unbedingte Wille zur Bewusstlosigkeit??? – geht mir einfach ab. Ich werde also versuchen, den Freitagabend zu überleben und wenn das klappt hinterher darüber berichten 😉

Hier noch was Lustiges zum Thema AUTO – Traumkarre!

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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2 Antworten zu HD

  1. Inge sagt:

    Na, Du kannst ja vielleicht mit entsprechender Ernährungsgrundlage ein kleins Polster aufbauen und wenn die andere schon kräftig am schlucken sind, gucken, ob es in Reichweite Blumenkübel oder Vasen gibt, in denen Du den Fusel entsorgen kannst!!! In jedem Fall : have fun. Wir sind schon sehr auf den Tatsachenbericht gespannt…. und hoffen, daß das Wochenende davon nicht zu sehr belastet sein wird. Bis dann… Bussis INGE

  2. Michael sagt:

    Bingo! Ich schließe mich Inge an: Spiel doch einfach einen Vollrausch vor. Mir wäre der Freitagabend und Samstag zu schade für so was. Und wer mich kennt, weiß, dass auch ich gerne einen Wein trinke. Aber Komasaufen? Damit ja das Wochenende nicht zur Entspannung führt? Sorry, für den Mist sind wir doch zu alt. Das hat für mich auch nichts mit „Andere Länder, andere Sitten“ zu tun, sondern ist einfach nur dumm. Bei meinem vorletzten Arbeitgeber in Heidelberg-Wieblingen (Wie hieß das Unternehmen doch gleich?) war es übrigens auch normal, sich zu besaufen. Ein Vorgesetzter hatte morgens immer einen solchen Brand, dass er im Verlauf einer Besprechung von einer Stunde einen Liter Wasser trinken musste. Derselbe musste auch öfter im Büro pennen, weil er nicht mehr nach Hause gekommen war vor lauter Suff. Und als derselbe seinen Führerschein verlor, wurde das vom Management wohlwollend akzeptiert, und fortan bekam dieser alkoholkranke Mensch von seinen co-abhängigen Kollegen Unterstützung in Form eines Fahrdienstes. Mir läuft es noch heute eiskalt den Rücken runter, wenn ich an diese versoffenen Pseudo-Manager denke, die es geschafft haben, das Unternehmen kaputt zu wirtschaften. In diesem Sinn, liebe Sabine: Spiel denen alle paar Wochen einfach was vor 😉
    Lieben Gruß
    Michael

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