Kultur

16.1.09, Samstag. Soll keiner sagen, wir hätten hier am Ende der Welt keine Kultur. Die Ausstellung der Chinesischen Tonkrieger ist in der Stadt. Da sind wir (sonst eher Kulturbanausen) heute hingepilgert. Die Schau ist nicht riesig, aber liebevoll gemacht und sehr informativ. Original-Krieger sind natürlich keine dabei, denn diese dürfen nicht ausserhalb Chinas gebracht werden. Einzige Aussnahme: 2 original Tonkrieger stehen im British Museum in London. Die anderen Exponate (Geld, Waffen, Grabbeigaben etc.) waren echt und ganz erstaunlich. Hier die Bilder:
Der linke Typ ist der Chef, der China geeint hat, Kaiser geworden ist und dann mit den Tonjungs bestattet wurde. Der rechte Typ hat die Eintrittskarten gecheckt und Fragen beantwortet. Eigentlich hat der immer nett gegrinst, aber für das Foto hat er wohl den „offiziellen“ Gesichtsausdruck aufgesetzt … (verblüffende Ähnlichkeit 🙂 )

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Grabbeigaben: Öllampen, rituelle Gefässe vom Feinsten – ist schon doll, was die damals mit primitiven Werkzeugen auf die Reihe gebracht haben:

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So haben die Tonkrieger ausgesehen, als sie ausgegraben wurden. Sehr leuchtende Farben und die Freunde sind bis zu 2 m gross! Nach der Ausgrabung sind die Farben der Originale leider sofort abgeblättert – nach 2000 Jahren plötzlich mit Luft, Feuchtigkeit etc. konfrontiert, da war der Lack schnell ab.

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Die Waffen (Speere, Bogen etc.) haben es auch nicht überlebt, deswegen stehen die Kerlchen mit leeren Händen da.

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Ein paar Grabwächter:

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Eine Teil-Armee – sortiert nach Rang und Waffengattungen:

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Eines der Prunkstücke der Ausstellung – die Kutsche des Oberbefehlshabers:

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Faszinierend!

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Das Leichenhemd: ein massgeschneiderter Jadeanzug aus über 1900 Teilen, zusammengenäht mit Kupfer-, Gold- oder Silberfäden. Jade sollte irgendwie konservieren – hat aber nicht funktioniert. Die Ägypter waren da erfolgreicher.

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Links DAS Schwert, wohl das erste vernünftige Schwert, sehr gelungen und – obwohl kein Stahl – einigermassen flexibel und lang. Es wurde aus einer besonderen Mischung von Kupfer, Zinn und einem weiteren Metall gemacht und war den anderen Bronzewaffen haushoch überlegen. Da Bronze spröde ist und zum Zerbröseln neigt, waren die Waffen aus diesem Material nie sehr lang und effektiv. Diese Sorte Schwert ist schon was Besonderes.
Auf der rechten Seite sieht man andere Bronzeschwerter aus der Zeit – kein Vergleich!

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Wir haben anschliessend noch die Weta Cave besucht – ein bisschen Gegenwartskultur. Da man Peter Jackson bei der Filmproduktion nicht über die Schulter schauen kann (vieles streng geheim!) – gibt es die Weta Cave, das ist eine Art Filmmuseum von Weta Productions. Die haben nicht nur „Herr der Ringe“ ausgestattet sondern auch viele andere Hollywood Produktionen und Kinderfilme.
Am Eingang wird man selbstverständlich vom überlebensgrossen Ober-Ork begrüsst 😉

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Faszinierendes Gerümpel aller Art:

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… und den kennt ihr alle, konnte ich mir nicht verkneifen 🙂

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Man kann sich auch einen kleinen Film anschauen, durch den man einen richtig tollen Einblick in die Filmarbeit bekommt. Da werden Waffen geschmiedet, Monster animiert, falsche Wunden modelliert, angemalt und Kettenhemden gestrickt – ganze Welten entstehen an den Rechnern – sehr kreativ, innovativ und interessant. Wenn ich mein Gehalt nicht bräuchte, würde ich da morgen anfangen und kostenlos arbeiten.

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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2 Antworten zu Kultur

  1. Wolfgang sagt:

    Hi Sabine …. echt krass, die Bilder sind super !!!
    Auf diese Ausstellung wäre ich auch gerne mitgegangen.:)

    Schöne Grüße an den Rest der Familie ….

    Schönes Wochenende.

    LG
    Wolf

  2. Inge sagt:

    Ich hoffe, daß die Ausstellung noch bis zu/nach unserem Kommen läuft, denn die würde ich auch sehr gern sehen. Ich habe insgesamt 3 von den Kameraden zu Hause, allerdings um einiges kleiner, aber ich mag sie sehr. Vor alem in bunt sehen sie noch eindrucksvoller aus. Euch ein schönes Restwochenende und Bussis INGE

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