Jury Duty

27.9.08, Samstag. Wir waren heute in Sachen Umzug unterwegs, haben die Kündigung unserer derzeitigen Hütte abgegeben usw.. Als wir heimkommen liegt ein Brief vom Justizministerium im Briefkasten. Da schaltet sich ja automatisch das schlechte Gewissen ein – haben wir was ausgefressen? Haben sie uns beim zu schnell Fahren erwischt????
Ganz falsch. Stephan hat ein sogenanntes „Jury Summons“ bekommen, das heisst:
er ist aufgefordert, sich zur Erfüllung seiner bürgerlichen Pflichten im November bei Gericht als Geschworener zu melden. Aha.
Wir sind völlig verblüfft – damit hatten wir als Nicht-Staatsbürger überhaupt nicht gerechnet. (Aber zum Wählen sind wir ja auch verpflichtet, also … ) Was fällt einem zum Stichwort „Jury“ ein? Ganz viele amerikanische Filme 😉 Wir haben das natürlich sofort recherchiert und herausgefunden, dass es tatsächlich fast so ist, wie es in den Filmen dargestellt wird. In Neuseeland legen die Geschworen aber nicht das Strafmass fest, es geht nur um „schuldig“ oder „unschuldig“. Die Entscheidung muss auch tatsächlich einstimmig sein, die Geschworenen können in heiklen Fällen auch (zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz vor Beeinflussung) weggesperrt werden usw. (sequestered jury).
Die Einberufung gilt zunächst für eine Woche, kann sich aber ausdehnen. Im Schreiben steht auch gleich mit drin, dass man sich was zu lesen mitbringen soll… 😉 Wir sind sehr gespannt!

Die Daumen für Andi können nochmal gelockert werden – die Operation ist auf Montag verschoben worden. Wir hoffen sehr, dass die Sache dann endlich steigt und Andi die Angelegenheit damit hinter sich bringen kann.

Vorhin bin ich nochmal vor der Tür gewesen, da hab ich wieder mal gesehen, wozu man hier einen Vorgarten hat. Das ist üblich und diesmal hab ich es fotografiert:

Die Garagen werden hier meistens als Stauraum genutzt, Keller gibt es hier keine. Also: wohin mit den Karren? Kiwis finden immer eine praktische Lösung 🙂