30.06.07, Samstag. Es ist soweit: wir fahren nach Levin, um Bienchen im Knast (Quarantäne) zu besuchen. Wie Paris Hilton hat sie ja auch 30 Tage abzusitzen – obwohl sie NICHT betrunken Auto gefahren ist. Wir wissen nicht, was uns erwartet und was man mitnehmen darf, deshalb nehmen wir nur eine kleine Fellmaus als Spielzeug mit. Levin ist eigentlich nicht weit weg und die Fahrt führt entlang der megaschönen Kapiti Coast (Sehr spektakuläre Wellen!!!). Leider sind aber die Wettergötter heute nicht mit uns – es ist neblig, kühl und regnet in Strömen. Die Fahrt zieht sich, wir brauchen fast 2 Stunden, bis wir ankommen. Wir fahren aufs Gelände, John nimmt uns in Empfang und dirigiert uns weiter zum Sicherheitsbereicht. Ja – Bienchen sitzt im Hochsicherheitstrakt. Mehrfachzäune und Zahlenschlösser sichern den Bereich, wir wundern uns nur, dass keine Wachen mit ordentlichen Knarren zu sehen sind (wahrscheinlich Tee-Pause!). Wir müssen uns ins Logbuch eintragen, bekommen neckische Sicherheitssocken über die Schuhe und dürfen die heiligen Hallen betreten.
Bienchen sitzt in Einzelhaft, hat aber eine große, geräumige und freundliche helle Zelle mit allem, was das Katzenherz begehrt:
Indoor-Bereich mit Futter, Wasser und Kratzbaumlandschaften – und einen Outdoor-Bereich mit Katzentoilette, Spielzeug und weiteren Kletter- und Kratzmöglichkeiten. Zur geistigen Erbauung ist vor dem Outdoor-Bereich ein Zen-Garten mit Teich angelegt, in dem niedliche Goldfische umherschwimmen und ein Springbrunnen leise und meditativ vor sich hinplätschert. Miss Hilton hatten sie wohl nur eine Bibel gegeben – kein Wunder, dass sie das nicht ausgehalten hat.
Unser Kätzchen ist also im 5-Sterne-Knast, hat sich aber noch nicht so recht für ihre Umgebung interessiert. Sie saß sehr schüchtern in einer Kratzbaum-Höhle als wir kamen. Sie hat doch einiges mitgemacht und muss erst wieder etwas Vertrauen finden. Wir haben ihr gut zugeredet und sie hat uns auch erkannt. Nach einer Weile Streicheln hat sie sich entspannt und angefangen zu schnurren. Wir haben sie dann auch mit der Hand gefüttert – an ihr Schälchen hatte sie sich noch nicht rangetraut. Sie hat etwas abgenommen, ist aber rundum gesund. Nächstes Mal werden wir natürlich bergeweise Leckerlis anschleppen, um sie aufzupäppeln …
Nebenan sitzt ein großer, äußerst geselliger Kater seine Zeit ab – ihr seht: auch für Geselligkeit und Unterhaltung ist gesorgt.
Besuchszeit ist leider nur von 10 bis 16 Uhr, also machen wir uns wieder auf den Heimweg. Wir werden sie natürlich so oft besuchen, wie wir können, aber diese Woche ist in Wellington volles Programm, da werden wir es wohl erst am Samstag wieder schaffen. Wir sind aber beruhigt, dass Bienchen in guten Händen ist, und sind sicher, dass alles wieder gut wird. Hätte Miss Hilton in so einen Luxus-Knast eingesessen – hätte sie es auch geschafft 😉
Nächstes Mal mache ich Bilder – hoffentlich traut sich unser Edel-Knastologe dann mal aus der Höhle …
Toi toi toi für alles. Bienchen wird sich sicher freuen, wenn sie dann ganz bei Euch ist und all Eure Streicheleinheiten und Leckerlies bekommt, die sie auf dem Flug und im Knast nicht bekommen hat. Euch allen eine gute Woche und Jenny viel Spaß bei ihren Aktivitäten. Bussi INGE