Warten auf Godot.

21.6.07, Donnerstag. Alle Daumendrücker können eine Pause einlegen (nur eine kleine Pause, damit sich die Daumen etwas erholen können). Dank eurer (und meiner Anstrengung) geht es weiter. Zusage habe ich leider noch nicht, aber es wird einen weiteren Termin geben. Die guten Leute können sich hier einfach nicht entscheiden und Verantwortung will keiner übernehmen. Daher schickt man mich (und einen weiteren Bewerber) zu einem psychometrischen Test. Man will sich bei den Führungsqualitäten einfach GANZ SICHER sein (…).

Nach dem ersten Schock (was soll der Bullshit?!?!), haben wir uns schlau gemacht und festgestellt, dass diese Tests hier in Mode sind – jeder zweite Angestelltenjob (und wenn er noch so popelig bezahlt wird) wird mit Hilfe dieser Tests vergeben. Durch diese Kaffeesatzleserunde muss ich also durch. Irgendwann nächste Woche. Wenigstens kostet das die Firma richtig Knete.

Der Wirtschaft geht es hier echt zu gut und die „Knaller in Charge“ haben zuviel Zeit. Aber Jammern hilft nix, weiter gehts. Habe auch gleich weitere Bewerbungen rausgehauen (@Wolfi: du hast vollkommen recht!!).

Heute war Jenny’s Science Fair – als richtige Ausstellung, offen für die Eltern und andere. Tolle Themen und sehr schöne Displays. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch etwas länger mit Jenny’s Lehrerin gesprochen. Sie ist sehr, sehr zufrieden mit ihr und findet, dass sie eine absolute Bereicherung ist. Als wir ihr erzählt haben, dass das mit der Jobsuche zäh ist, hat sie gemeint, dass sie die Daumen für uns drückt, damit wir einen Job in der Gegend bekommen und Jenny auf keinen Fall aus der Schule nehmen müssen. Hört sich richtig gut an, oder? Da sind wir mal richtig stolz auf unser Kind und freuen uns sehr.

Mistige Anekdote am Rande, zum Thema „Katze“. Stefan, Ute, Daniel und Jessie sind ja die Katzenbändiger und -kümmerer, die auch Alles abwickeln. Das ist ein Riesenaufwand und ich hatte mich bemüht, im Vorfeld alles abzuklären, was geklärt werden kann. Denen hat die deutsche Superverwaltung einen netten Knüppel zwischen die Beine geworfen. Die amtstierärztliche Untersuchung sollte beim Landratsamt Karlsruhe stattfinden, es war alles vereinbart, Untersuchungen, Formulare, Timing und sogar die Urlaubszeiten berücksichtigt. Wir dachten, es sei alles im grünen Bereich. Denkste. Als Ute sich beim Landratsamt gemeldet hat, um den Termin zu bestätigen, haben die lieben Leute ihr einfach lapidar mitgeteilt, dass sie nicht mehr zuständig sind, da die Katze ja jetzt in Karlsruhe-Stadt wohnt, sei die Stadtverwaltung zuständig. War also alles fürn A… obwohl vorher ausführlich besprochen. Ute und Stefan müssen jetzt den ganzen Krempel am Montag mit der Stadtverwaltung durchziehen, dort hat natürlich keiner Plan oder Ahnung bezüglich Ausfuhr nach Neuseeland. Ganz grosses Tennis. Back to square one. Wir hoffen, dass trotzdem alles gutgeht und der Doc das Monsterformular richtig ausfüllt (@Stefan + Ute: check and double check, es ist ein Arzt!!). Die restlichen Formalitäten (auch in Neuseeland) werden noch schlimm genug.

Olaf hat uns verlassen, der Glückliche fängt am Montag an zu arbeiten. Als Handwerker hat man es entschieden leichter hier. Wir gönnen ihm das und hoffen, dass alles gut klappt. 🙂

Wir füllen jetzt unsere Visaverlängerung aus – unsere 3 Monate sind fast um. Stay tuned

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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2 Antworten zu Warten auf Godot.

  1. Inge sagt:

    Ich glaube, am besten ist, ich wünsche Euch einfach ein schönes Wochenende…Alles zu kommentieren, würde meinen Blutdruck und meinen Adrenalinspiegel in zu große Höhen treiben. Ich freue mich aber sehr für Jenny, daß sie in der Schule so gute Karten hat und daß sie so liebevoll aufgenommen wurde.Nochmal: The „Mandarins“ shall win. Alles Liebe für Euch und Bussi INGE

  2. holger sagt:

    “ 8 Jahre und 7 Monate muss man schreien, um genug Energie zu produzieren, um eine Tasse Kaffee zu erwärmen. Das lohnt sich nicht“

    Nicht ärgern, nur wundern!

    Hug v holger

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