3.7.07, Dienstag. Heute waren WIR in Wellington bei meinen Lieblingsrecruitern. Die Betonung liegt auf WIR, weil Stephan jetzt auch ran muss. Für die Dauer-Aufenthaltserlaubnis bringt es nix, aber vielleicht kommt ja etwas Geld rein und Langeweile raus. Die Mädels waren hoch erfreut, denn Fachkräfte sind Mangelware (kein Wunder bei den Einstellungsriten). Da sind wir mal gespannt. Zum Vorstellen braucht Stephan allerdings einen Anzug, das ist hier so üblich. Mir graut schon davor, mit diesem Mann einen Anzug zu suchen (er hat sich ja 41 Jahre erfolgreich drum gedrückt).
Ich habe bei der Gelegenheit noch ein bisschen „Neuseeland-Vorstellungsgespräch“ mit Justine geübt. Sie war sehr zufrieden mit mir und ich denke, ich bin für morgen vorbereitet. Sie hat gemeint, ich könnte alle anschleppen, die IT-mässig was drauf haben. Da habe ich natürlich an Stefan und meine nagelneuen Fachinformatiker gedacht (poliert euer Englisch und macht MS-Prüfungen!!). Ich bin gespannt auf morgen und hoffe, eure Daumen sind in Position …
Jenny war heute völlig begeistert vom Laser-Tag. Das werden wir uns auch mal gönnen, da werden die Erinnerungen an die gute alte DOOM-Zeit wach. Für alle Zivilisten: DOOM ist die Mutter aller Ego-Shooter, natürlich auf dem Index, keine FSK Freigabe, ganz böse Sache, moralisch verwerflich, gesellschaftspolitisch völlig inakzeptabel und macht einen Heidenspass. (Am Rande: Laser-Tag ist natürlich in Deutschland seit den 80gern verboten, man spielt es aber in den Nachbarländern – z. B. Frankreich, Schweiz und Österreich).
Morgen werden die Kiddies zum Inline-Skaten nach Upper Hutt (auch ein Vorort von Wellington) fahren und nachmittags gehts zur Driving Range, da wird das Golfen geübt. Das Golf spielen ist hier kein Elite-Sport, es ist irgendwie wie Rugby – es gehört zum Kiwi-Lifestyle dazu. Golfplätze gibt es hier wirklich überall und das Green Fee kostet meistens symbolisch zwischen 1 und 10 NZ Dollar. (Green Fee – jährlicher Mitgliedsbeitrag) Die Ausrüstung kann man im Supermarkt um die Ecke kaufen, manchmal findet man Sonderangebote für 199 Dollar. Es geht auch teurer – in Spezialgeschäften bekommt man natürlich die Variante mit den vergoldeten Bommeln. Ein preiswerter Massensport in Neuseeland.
Wahrscheinlich sind jetzt alle deutschen Golfer, die das hier gelesen haben, kollektiv vom Blitz getroffen worden. Für alle Nicht-Eingeweihten: Das Green Fee in Deutschland beginnt so bei den popligen Golfklubs bei runden 10.000 Euro. Bei „besseren“ Vereinen sind 25.000 Euro und noch mehr an der Tagesordnung. Man will ja unter Seinesgleichen bleiben, da darf der Beitrag schon etwas üppiger ausfallen.
Der Witz ist, dass man, wenn man das Fee bei seinem Heimatverein bezahlt hat, i. d. R. überall auf den schönsten Golfplätzen der Welt spielen darf (egal, wieviel man bezahlt hat). Das kann dann dazu führen, dass ein deutscher Chefarzt neben einem neuseeländischen Busfahrer in Hawai oder England auf dem renommierten Green steht.
Wünsche viel Vergnügen beim nächsten Abschlag – und meine Empfehlung auch an die Frau Gemahlin. Wir sehen uns dann nach dem letzten Birdie im 19. Loch (Vereinskneipe).
Viel Spaß beim Golfen und viel Glück morgen. Könnt Ihr dann auch mal ein Foto von Stephan im Anzug schicken???Ist sicher für alle eine Offenbarung…Vielleicht finde er ja auch Gefallen daran!? Ganz viel Glück. Bussi INGE
Hmmm…,
ACE müsste doch reichen?! (Sch… auf M$)
Wir drücken gaaanz feste die Daumen!!!
xxx
Ute + Stefan