11.4.07 – ein weiterer Abenteuertag in der Bay of Islands. Auf dem Programm: Schwimmen mit Delfinen und nachmittags eine gemütliche Rundfahrt durch die Bay, Post ausliefern. Aufstehen um 6.00 Uhr – was macht man nicht alles im Urlaub? Um 7.30 Uhr waren wir pünktlich in Paihia an der Pier. Los gings mit einem Panoramaboot mit Düsenantrieb (um Delfine, Wale und Taucher nicht zu verletzen). Die Fahrerei war schön aber langweilig, denn die Tiere hielten sich versteckt. Keine Flosse zu sehen. Skipper und Taucher funkten heftig mit Gleichgesinnten (anderen Ausflugsbooten) – aber die Mistviecher wollten einfach nicht. Wir sind dann sogar aufs offene Meer rausgefahren, Jenny und ich durften (mit anderen natürlich) auf dem Bug des Bootes Wellenreiten, das hat richtig Spass gemacht – war aber schön kalt und windig, auch nicht mehr als 20º Grad. Stephan hat im Boot gedöst, um den verlorenen Schlaf nachzuholen.
So gegen 11.00 Uhr – als die meisten Passagiere dann schön grün im Gesicht waren und die ersten nach den Tüten griffen, hatte der Skipper ein Einsehen und kehrte um, zurück in die Bay. Dann kam plötzlich Spannung in die Geschichte – per Funk wurden Delfine gemeldet! Ganz hektisch fuhren 5 Boote auf die Stelle zu und ruckzuck waren ca. 60 Schwimmer im 20º Grad warmen Wasser und prügelten sich um ganze 2 (in Worten: ZWEI) Delfine. Eigentlich wollte ich ja mit ins Wasser – aber diesen Stau habe ich mir dann doch nicht gegeben. Das war in Cuba wirklich ein schöneres Erlebnis.
Lustiger war es, voller Schadenfreude zuzuschauen, wie sich die Leute im Wasser den … abgefroren haben, während sie vergeblich hinter den Tieren hergepaddelt sind – und als das Boot zur Abfahrt gehupt hat kamen alle wieder hergekrault, durchgefroren bis auf die Knochen. Auf dem kleinen, offenen Boot gab es natürlich keine Umkleidekabine – nur eine Art Dixieklo …
Also: 20 Mann, immer schön einer nach dem anderen zum Umkleiden in das bewusste Etablissement – ich habe noch nie soviel Quadratmeter Gänsehaut auf einmal gesehen. Zumal wir dann wieder Fahrt aufgenommen haben, um rechtzeitig zum Mittagessen auf einer Insel zu sein. Gefühlte 10º Grad, würde ich sagen (nackt im Wind …). Nach einer Stunde „Mittagspause“ sind wir dann aufs Post-/Passagierschiff, welches die verschiedenen Inseln in der Bay abfährt, die Post verteilt und einsammelt und der Skipper dabei den Touris Geschichten erzählt. Da das Wasser recht ruhig war, sind wir sogar mit dem Postschiff nochmal durch „Hole in the Rock“ gefahren – eine starke Leistung. Auf dem Rückweg sind wir an einem der vielen Vogelbrutfelsen vorbeigefahren (fast die ganze Bay ist Naturschutzgebiet) dort hat sich sogar ein Seehund auf den Felsen geräkelt. Das war schon toll, Natur pur.
Nach dem ganzen Tag auf See waren wir froh, als wir wieder zuhause waren, müde und kaputt hat es gerade noch für eine online-Bewerbung gereicht.
12.4.07 – ein Arbeitstag. Wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen hier. Manchmal ist mir auch mulmig – ob die hier wirklich auf mich bzw. uns gewartet haben? Auf gehts also – Bewerbungen müssen geschrieben werden. Das ist auch nicht so einfach, denn man muss die Jobangebote schon genau anschauen, CV und cover letter immer wieder umschreiben und anpassen. Dazu kommt noch der Kampf mit der Internetverbindung, oft kann man die Bits einzeln rumschubsen – je nach Wolkendecke. Hier im Northland ist die Anbindung einfach nicht so gut. Sogar Handy ist manchmal schwierig. Auch der Kontakt mit den Recruitern muss gehalten werden – heute habe ich ein Mail mit 2 Anhängen and eine Lady geschickt, das hat 25 Minuten gedauert (keine Übertreibung).
Mit einer Recruiterin aus Taranaki habe ich telefoniert, die hat sich richtig gefreut, dass ich zwei Bewerbungen auf Angebote in ihrer Datenbank losgelassen habe. Da werden wir dann nächste Woche auch mal hingondeln. Auf diese Information hin hat sie gemeint, dass wir unbedingt beim Bürgermeister vorbeischauen müssen. Was sagt man dazu? Eigentlich wollte ich ja nur einen Job. Na mal sehen, was sich daraus entwickelt.
Ansonsten klappt es wirklich gut hier in NZ – Jenny lernt sehr schnell Englisch, obwohl sie doch den ganzen Tag mit uns zusammen ist. Wir lassen sie fernsehen (unser Hotel hat Sky Movies) … . Stephan kommt zurecht, er meint, er muss sich manchmal sehr konzentrieren, um alles zu verstehen. Ich komme einwandfrei klar, ich empfinde den Kiwi-Akzent als sehr angenehm, einige sprechen starken Dialekt, der sich witzig anhört aber absolut verständlich ist. Wir haben auch noch kein böses Wort gehört, die Kiwis sind wirklich sehr feundlich, offen, gesprächsbereit und nett. Auch wenn man sich mal blöd anstellt, verlieren sie nie die Geduld. Das Autofahren ist auch kein Problem, man gewöhnt sich schnell um, verliert aber die Orientierung. Wahrscheinlich gibt sich auch das mit der Zeit, wozu haben wir ein Navi. Das Fahren an sich ist eher anarchisch geprägt und kommt uns daher sehr entgegen.
So, das wars für heute – bis zum nächsten Mal.
Hi Ihr Lieben, schön, wieder von Euch und Euren Abenteuern gehört zu haben.Ich bin sicher, daß Ihr bald auch jobmäßig den roten Faden in der Hand habt…Gerade hat mich Abdullah angerufen und wollte Eure Handynummer haben. Großes Palaver und Ungläubigkeit, daß die eine Telefonnummer eine Stelle weniger hat!!! Aber so sind sie halt, unsere locals…. Danke auch für die Postkarte aus Dubai, die am Mittwoch ankam.Ganz viele Bussis an alle und bis um nächsten Bericht. Ich drücke Euch ganz fest alle Daumen. INGE