5000 Jahre Kultur

17.2.16, Mittwoch. … an einem Abend? WOW – das war toll 🙂 ein kleiner Einblick in die Vielfalt der chinesischen Kultur aus verschiedenen historischen Perioden. Zweieinhalb Stunden klassische chinesische Oper hätten wir nicht überstanden, aber dieses Folkloreprogramm war toll. Wir hatten geniale Plätze – allererste Reihe – direkt hinter dem Dirigenten im Orchestergraben. Jenny war ganz fasziniert!

Es war uns schon klar, dass die Musik etwas der westlichen Kultur angepasst worden war, um es verdaulicher zu machen – und vor 3000 Jahren hatten sie garantiert nicht soviele Glitzersteinchen an den Kostümen 
 aber wir können uns nun eher vorstellen, wie bunt und vielfältig China sein kann – abseits der Diktatur. Das Programm ist in China übrigens verboten, mit ein Grund, warum keine Fotos gemacht werden durften.
Das Programm hatte natürlich auch eine Message der Falun Gong – zwei religiöse Lieder von einer chinesischen Sopranistin, vorgetragen mit Klavierbegleitung. Die sollte wohl die Qigong-Message rüberbringen – das war etwas unbeholfen und eine akustische Herausforderung. Ich hab lange nach ein paar Adjektiven gesucht, um das zu beschreiben 
 ich glaube, der Ausdruck ‘tremolierende Kreissäge’ trifft es ansatzweise. Uns haben jedenfalls ordentlich die Ohren geklingelt und ich war froh, dass meine Brillengläser aus Plastik sind. Unsere Sitznachbarn waren wohl der gleichen Meinung und der Applaus dafür war eher mässig.

Es war jedenfalls insgesamt SEHR kurzweilig – und sein Geld wert. Ausserdem habe ich mein Barbarenkind etwas der Kultur ausgesetzt, also 
 rundum ein gelungener Abend. Sehr empfehlenswert 🙂

Eine klassische Kiwi Geschichte haben wir auch noch erlebt:
Beim Rausgehen haben wir zwei Schweizerinnen getroffen, die auch ganz begeistert von dem Programm waren. Sie fragten uns, was die Karten denn gekostet hätten? (Seltsame Frage???). Als ich ihnen gesagt hab, dass ich $120 pro Person hingelegt hatte, waren sie ganz erstaunt. Auf Nachfrage unsererseits haben die Ladies dann erzählt, dass sie nichtsahnend nach einem Restaurantbesuch den Courtney Place entlangflaniert sind. Sie kamen grad am St. James Theatre vorbei, als ihnen wildfremde Leute ihre Karten in die Hand gedrückt haben und erzählten, dass sie schnell wegmüssten. So sind die Damen zur Intermission kostenlos in die Veranstaltung gestolpert und hatten einen tollen Abend.
In D wäre vermutlich das Bombenräumkommando zusammen mit dem SEK angerückt, die Stadt waere in Lockdown gegangen, Polizisten & Pressefuzzis wären kopflos rumgewimmelt und Flughäfen, Autobahnen und Bahnhöfe wären gesperrt und erst nach zähen Verhandlungen hätten vielleicht ein paar Frauen und Kinder heimgehen dürfen 


Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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Eine Antwort zu 5000 Jahre Kultur

  1. inge sagt:

    .klingt ja trotzdem ganz interessant und war bestimmt von der Optik her ein Erlebnid. Ich kann mich erinnern, daß vor „hunderten“ von Jahren in der Bank mein Chef einen Kalender von der Bank of China (noch in der guten alten Mao-Zeit) mit Szenen aus der Peking-Oper bekam, keiner wollte ihn haben und so bin ich daran gekommen und fand das sehr exotisch…. Es freut mich, daß es auch Jenny gut gefallen hat !!! Euch eine gute Restwoche. Bussi INGE

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