Stress …

1.5.07: Für euch ein fauler Tag – für uns Stress!
Der erste Weg führt uns ins Maklerbüro, wo wir die Mietformalitäten erledigen. Wir bekommen auch eine Ausnahmegenehmigung für unsere Katze – in den meisten Immobilienanzeigen heisst es „no pets“, also KEINE Haustiere. Die nette Dame erklärt uns, daß das eigentlich nut für Hunde gilt und gibt uns eine schriftliche Bestätigung, dass wir unser Bienchen halten dürfen. Wir zahlen die erste Miete bar und ziehen glücklich von dannen.

Da wir den Schlüssel erst am nächsten Tag bekommen, fahren wir ins Hotel zurück, um alles weitere zu planen und einiges zu organisieren. Wir brauchen Strom! Über consumer.org (das neuseeländische Stiftung Warentest) haben wir einen günstigen Anbieter gefunden – geschätzte Kosten max. 180 NZD (ca. 90 Euro) monatlich. Der Anruf war dann von der längeren Sorte (ALLES buchstabieren etc.) – das ist wohl ein internationales Personalproblem mit den Hotlinefuzzies. Naja, der Anruf war ja kostenlos und der Anschluss ist gebongt, also sind wir zufrieden. Wasser/Abwasser ist kostenlos (!!!!!!!!!!!). Um Müll müssen wir uns noch kümmern.

Jetzt wird es natürlich wild: ein Haushalt muss in 24 Stunden auf die Beine gestellt werden, wir möchten ja so schnell wie möglich aus dem Hotel, um Geld zu sparen. Gerade als wir losfahren wollen, um auf Möbel- und Waschmaschinenjagd zu gehen, stellen wir fest, dass wir uns einen Nagel in den Reifen gefahren haben. Nix mit Möbel – Werkstatt anfahren (solange der Reifen noch die Luft hält. Bei Tony’s Tyre Service nimmt uns ein leckerer Typ in Empfang (@ holger: vergiss Brent, der ist zu hetero!) und schickt uns eine Stunde Kaffeetrinken. Wir kommen zurück, David nimmt uns grinsend wieder in Empfang – wir hatten richtig Glück: es war nur so eine Art Reisszwecke. Der Reifen ist geflickt, alle Reifen wurden gewaschen, mit Silikonspray eingesprüht und die Luft wurde geprüft. Und jetzt, liebe Freunde des Longdrinks, schnallt euch an. Der ganze Zauber war für umme! David lacht uns mit unseren verdutzten Gesichtern aus, drückt uns ein Scheibenputztuch und einen 10-Dollar-Gutschein für den nächsten Besuch in die Hand. Das ist Neuseeland. Die Leute haben begriffen, dass man mit kleinen Gesten Kunden gewinnen kann, ausserdem lachen sie gerne …

Damit war unser Tag natürlich gelaufen, denn die nächste Packorgie stand an.

2.5.07: Bis 10 Uhr aus dem Hotel raus sein, um 11 Uhr Termin/Vorstellungsgespräch, Schlüssel abholen, dann Betten besorgen, Möbel- und Waschmaschinenjagd. Was soll ich sagen? Es hat geklappt! Ich war pünktlich und aufgedonnert zum Termin beim Recruiter – vielleicht wirds ein Job beim Gesundheitsministerium *lol*. (Daumendrücken, wenn sie Interesse haben, kommt nächste Woche das „richtige“ Vorstellungsgespräch.) Stephan hat derweil den Schlüssel für unsere Burg besorgt, Kind und Kegel hingebracht und holt mich ab. Auf dem Weg nach HAUSE fahren wir bei einem riesigen Elektronikmarkt vorbei und besorgen Waschmaschine, Toaster, Wasserkocher, Staubsauger und bestellen einen Trockner (Wama, Sauger + Trockner sind von Miele) – der ganze Blödsinn hat ca. 1900 Euro gekostet: wirklich günstig. Hätten wir nie gedacht, das wir uns diese Geräte wieder von Miele leisten können. Heim, umziehen, dem Energieversorger den Zählerstand mitgeteilt, dann wieder in die Stadt – Leihbetten mit dem Transporter holen. Was noch fehlt: sämtliches Bettzeug, Kissen, Decken etc.. Nach Rückgabe des Transporters – wir sind Brent superdankbar, er hätte uns auch noch Bettzeug geliehen – auf in den Kampf ums Zubehör.

Der gute Mann im Haushaltswarengeschäft kann es nicht fassen: da kommen drei Gestalten und erzählen ihm: sie haben Betten, aber keinerlei Zubehör, wissen auch nicht, was sie alles brauchen und wie man es zusammenbaut. Wir kriegen es aber mit seiner freundlichen, humorvollen und geduldigen Art auf die Reihe – mttendrin fällt uns ein, dass wir noch ein bisschen Geschirr und ein paar Handtücher brauchen … .

Zum Schluss hechten wir noch und den Supermarkt, damit wir morgen auch unseren Toaster und den Wasserkocher nutzen können, dann bringen wir unsere Beute nach Hause. Wir haben es tatsächlich hingekriegt, sind umgezogen, kennen jetzt den Unterschied zwischen ’sheet‘ und ‚fixed sheet‘ und haben zwischendurch noch die Lieferung der Waschmaschine für morgen klargemacht. Zu Essen gab es auch noch was, Kind schläft friedlich im neuen Bett. Was ein Tag – aber wir sitzen glücklich in unserer Bretterbude auf dem Nobelhügel und schauen huldvoll ins Tal.

Wenn wir dazukommen, gibt es morgen Bilder! Bis dahin …

Über sabine.scholl

Dies ist der Neuseeland-Blog von Sabine, Jenny und Stephan Scholl. Ausgewandert April 2007 :-)
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3 Antworten zu Stress …

  1. Inge sagt:

    Hier wieder der übliche Kommentar zum Tage: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Heim mit allem drum und dran. Ich wünsche Euch, daß Ihr Euch bald heimisch auf Eurem Feldherrnhügel fühlt (bei Miele-Geräten sicher gut machbar!!!). Ganz fest drücke ich natürlich alle!! Daumen und die ganz Dresdner Mischpoke sicher auch, daß es mit einem Job bald klappt.Please keep us informed. Bussi INGE P.S. Wass ist mit Jenny und Schule?

  2. holger sagt:

    Ich bin platt, das gibts ja nicht! Ein Affenzahn, hoffentlich klappt das auch mit den Bildern! Habe neulich mal n bisschen Häuser geguckt in Eurer Gegend (ok, per Internet), da gab es Bretterbuden für 290.000 NZD. Gegend sah cool aus, aber wenn mal ein Sturm kommt……

    Egal, schiebt bald Bilder rüber, bitte, die Neugierde ist groß! :))

    Bussi v holger

  3. Wolfgang sagt:

    Hi Ihr,

    na jetzt seid Ihr ja wirklich „Zu Hause“ in Euerer neuen Heimat angekommen. Bin gespannt auf die Bilder vom Haus 🙂
    und dem Gästezimmer 🙂
    Sicherlich ein schöner Ausblick ins Tal.
    Swimming-Pool für die Gäste vorhanden ? 🙁

    Viel Glück nun bei den anstehenden Vorstellungsterminen. Wird schon klappen.

    Schöne Grüße nach Neuseeland aus dem super sonnigen D.
    Ach ja, wir haben hier seit Wochen Hochsommer.
    Dem Klimawandel sei Dank ! 🙂 🙁

    LG
    Wolfgang

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